Was ist ein Aktiensplit?
Ein Aktiensplit oder eine Aufteilung von Aktien ist eine Maßnahme eines Emittenten zur Erhöhung der Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien, die zu einer Verringerung des Aktienkurses, nicht aber der allgemeinen Marktkapitalisierung führt. Dies ist eine gängige Marktpraxis, die für gewöhnlich dem Wunsch des Unternehmens entspricht, seine teuren Aktien einem größeren Kreis von Anlegern zugänglich zu machen.
Viele der in der Entwicklungsphase befindlichen Unternehmen sind an dem zusätzlichen Geld interessiert, das diese neuen Anleger einbringen könnten. Doch nicht jeder Anleger kann sich vielversprechende und teure Aktien leisten.
Ein Aktinsplit ist also ein Mittel, um Aktien billiger und erschwinglicher erscheinen zu lassen. Infolgedessen steigt die Zahl der ausgegebenen Aktien, während ihr Preis proportional dazu sinkt. Dadurch werden die Aktien für die Anleger erschwinglicher.
Erhöht ein Unternehmen beispielsweise die Anzahl seiner Aktien um das Zehnfache, d. h. führt es einen Aktiensplit im Verhältnis von 1:10 durch, erhalten die Anleger neun zusätzliche Aktien für jede bereits in ihrem Besitz befindliche Aktie.
Gleichzeitig sinkt der Preis einer Aktie proportional: Wenn eine Aktie ursprünglich 1.000 US-Dollar gekostet hat, wird sie nach dem Aktiensplit nur noch 100 US-Dollar kosten. Das bedeutet, dass jeder Aktionär dieses Emittenten zehnmal mehr Aktien besitzt, obwohl der Gesamtwert der Aktien gleich bleibt.
Kritische Punkte bei Aktiensplits
Das Verhältnis eines Aktiensplits, das angibt, wie stark sich die Anzahl der Aktien nach dem Schritt verändern wird, liegt normalerweise zwischen 1:2 und 1:10. Beim Aktiensplit gibt es drei wesentliche Termine:
- Der Tag der Bekanntgabe. Zu Beginn gibt das Unternehmen seine Pläne für einen Aktiensplit öffentlich bekannt, mit allen Einzelheiten, die Anleger wissen müssen. Diese Informationen umfassen in der Regel das Verhältnis des Aktiensplits und das Datum, an dem der Aktiensplit stattfinden soll.
- Stichtag für das Register: Dies ist ein wichtiger Tag, an dem die Liste der Aktionäre des Unternehmens festgelegt wird. Diese Personen werden nach dem Aktiensplit zusätzliche Aktien erhalten.
- Der Tag des Aktiensplits ist der Tag, an dem die neuen Aktien auf den Brokerkonten der Anleger erscheinen und zum neuen Kurs gehandelt werden.
Was ist ein Reverse Split (umgekehrter Aktiensplit)?
Ein anderes Verfahren, der so genannte Reverse Split, verändert ebenfalls die Anzahl der Aktien in den Portfolios. Das Verfahren wird auch als Aktienzusammenlegung bezeichnet.
Durch dieses Verfahren werden die von den Anlegern gehaltenen Aktien durch eine verhältnismäßig kleinere Anzahl von Aktien ersetzt. Bei einem Reverse Split von 4:1 werden zum Beispiel jeweils vier Aktien im Besitz eines Anlegers durch eine einzige Aktie ersetzt. Wenn Sie also vor dem Reverse Split über 40 Aktien des Unternehmens verfügten, werden Sie nach der Aktienzusammenlegung nur noch über 10 Aktien verfügen, wobei sich der Preis jeder Aktie jedoch vervierfacht.
Wenn die Aktien zum Beispiel sehr niedrig unter einem US-Dollar gehandelt werden, kann ein Reverse Split deren Preis erhöhen.
Wie wirkt sich ein Split auf Aktien und Anleger aus?
Im Großen und Ganzen wird ein Aktiensplit als positives Ereignis für das emittierende Unternehmen gewertet, auch wenn er sich nicht direkt auf dessen Marktkapitalisierung auswirkt. Ein Split bedeutet, dass sich das Unternehmen gut entwickelt und erfolgreich ist, was durch den Anstieg des Aktienkurses bestätigt wird. Mit einem Aktiensplit signalisiert ein Unternehmen, dass es seine Aktien für Kleinanleger attraktiver und erschwinglicher machen will.
Eine Reduzierung des Preises macht die Aktien für Anleger erschwinglicher und liquider. Die historischen Erfahrungen mit Aktiensplits zeigen, dass ein Anstieg des Aktienkurses nach einem Split in einigen Fällen den Anstieg der großen Aktienindizes übertreffen kann. Nach einem Aktiensplit kann sich daher der Wert des Portfolios eines Anlegers erhöhen, wenn der Aktienkurs weiter steigt.
Die Aktien können bereits unmittelbar nach der Ankündigung des Splits und sogar noch vor dessen Durchführung eine positive Dynamik aufweisen. Nach dem Aktiensplit kann es zu einer vorübergehenden Konsolidierung kommen, die manchmal bis zu mehreren Monaten dauern kann. Dies liegt vor allem daran, dass große institutionelle Anleger den Gewinn mitnehmen könnten, wenn sie die nun erschwinglichen Aktien an Kleinanleger verkaufen.
Einige berühmte Unternehmen (Apple, Microsoft) haben im Laufe ihrer Geschichte mehrere Aktiensplits erlebt. Es gibt jedoch auch einige alteingesessene Unternehmen, die ungeachtet ihres extrem hohen Aktienkurses jeden Gedanken an einen Aktiensplit ablehnen.
Ein gutes Beispiel ist die Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway (NYSE: BRK.A) von Warren Buffett. Ihre Aktien wurden nie gesplittet.