Während sich viele Anleger auf den Kauf von Aktien konzentrieren, in der Hoffnung, dass deren Kurse steigen, gibt es eine andere Strategie, die ebenso lukrativ sein kann: Leerverkäufe. Leerverkäufe ermöglichen es Tradern, von einem Rückgang des Aktienkurses zu profitieren.
Was sind Leerverkäufe?
Bei Leerverkäufen handelt es sich um eine Handelsstrategie, bei der sich ein Anleger zunächst die Aktien leiht, von denen er glaubt, dass sie an Wert verlieren werden, und diese dann auf dem freien Markt verkauft, um sie später zu einem niedrigeren Preis zurückzukaufen und dem Verleiher zurückzugeben. Die Differenz zwischen dem Verkaufspreis und dem Rückkaufspreis stellt den Gewinn für den Leerverkäufer dar.
Wie funktionieren Leerverkäufe?
1. Leihen von Aktien: Der Anleger leiht sich Aktien von einem Broker. Diese Aktien werden in der Regel aus dem Bestand des Brokers oder vom Konto eines anderen Anlegers ausgeliehen.
2. Verkauf der Aktien: Der Anleger verkauft die geliehenen Aktien auf dem freien Markt zum aktuellen Marktpreis.
3. Warten auf einen Kursrückgang: Der Anleger wartet, bis der Kurs der Aktie fällt.
4. Rückkauf der Aktien: Der Anleger kauft die gleiche Anzahl von Aktien zum niedrigeren Preis zurück.
5. Rückgabe der Aktien: Der Anleger gibt die geliehenen Aktien an den Broker zurück und steckt die Differenz als Gewinn ein.
Schritte, um von Leerverkäufen zu profitieren
1. Durchführung einer gründlichen Recherche
Bevor Sie Leerverkäufe tätigen, sollten Sie unbedingt umfassende Nachforschungen anstellen, um Aktien zu identifizieren, die wahrscheinlich an Wert verlieren werden. Zu den wichtigsten zu berücksichtigenden Faktoren gehören:
- Finanzielle Gesundheit: Analysieren Sie die Jahresabschlüsse des Unternehmens, um Anzeichen einer finanziellen Notlage zu erkennen.
- Branchentrends: Verstehen Sie die breiteren Branchentrends und identifizieren Sie Unternehmen, die im Vergleich zu ihren Konkurrenten eine unterdurchschnittliche Performance zeigen.
- Marktstimmung: Achten Sie auf Nachrichten, Berichte von Analysten und die Marktstimmung über das Unternehmen.
2. Wählen Sie die richtigen Aktien
Nicht alle Aktien sind für Leerverkäufe geeignet. Suchen Sie nach Aktien, die Folgendes aufweisen:
- Schwache Fundamentaldaten: Unternehmen mit sinkenden Einnahmen, steigender Verschuldung oder anderen finanziellen Problemen.
- Negative Nachrichten: Unternehmen, die mit Gerichtsverfahren, regulatorischen Problemen oder anderen negativen Nachrichten konfrontiert sind.
- Hohe Bewertungen: Überbewertete Aktien, die zu Preisen gehandelt werden, die höher sind als ihr intrinsischer Wert.
3. Timing des Leerverkaufs
Das Timing ist bei Leerverkäufen entscheidend. Berücksichtigen Sie Folgendes:
- Gewinnberichte: Leerverkäufe, kurz bevor ein Unternehmen schlechte Ergebnisse meldet, können sehr profitabel sein. Informationen zu den Gewinnberichten finden Sie hier und hier.
- Wirtschaftsindikatoren: Beobachten Sie die Wirtschaftsindikatoren, die sich negativ auf das Unternehmen oder die Branche auswirken könnten.
- Technische Analyse: Nutzen Sie die technische Analyse, um zu hohe Preise oder Widerstandsniveaus zu erkennen. Verwenden Sie dazu die benutzerfreundlichen, detaillierten Charts von R StocksTrader.
4. Steuern Sie Ihr Risiko
Leerverkäufe bergen ein erhebliches Risiko, da das Verlustpotenzial theoretisch unbegrenzt ist. Implementieren Sie die folgenden Strategien für das Risikomanagement:
- Stop-Loss-Orders: Setzen Sie Stop-Loss-Orders, um Ihre Short-Position automatisch zu schließen, wenn der Aktienkurs auf ein bestimmtes Niveau klettert.
- Größe der Positionen: Begrenzen Sie die Größe Ihrer Short-Positionen im Verhältnis zu Ihrem Gesamtportfolio, um das Risiko zu steuern.
- Diversifizierung: Vermeiden Sie es, Ihre Short-Positionen auf eine einzige Aktie oder einen einzigen Sektor zu konzentrieren.
5. Überwachen Sie Ihre Positionen
Überwachen Sie Ihre regelmäßig Ihre Short-Positionen, um über alle Änderungen informiert zu sein, die sich auf den Kurs der Aktie auswirken könnten. Dazu gehört auch das Verfolgen von:
- Unternehmensnachrichten: Bleiben Sie auf dem Laufenden, wenn es Neuigkeiten zum Unternehmen gibt, z. B. Gewinnberichte, Änderungen im Management und Entwicklungen in der Branche.
- Marktbedingungen: Achten Sie auf breitere Markttrends, die Ihre Short-Positionen beeinflussen könnten.
6. Haben Sie eine Ausstiegsstrategie
Eine Ausstiegsstrategie ist wichtig, um Gewinne mitzunehmen und Verluste zu minimieren. Berücksichtigen Sie Folgendes:
- Gewinnziele: Legen Sie Gewinnziele fest und schließen Sie Ihre Short-Position, wenn die Aktie den gewünschten Kurs erreicht. Sie können dies automatisch tun, indem Sie Take-Profit-Orders setzen.
- Nachlaufende Stopps (Trailing Stops): Verwenden Sie Trailing-Stop-Orders, um Gewinne zu sichern und gleichzeitig von einem möglichen weiteren Rückgang des Aktienkurses zu profitieren.
Zu beachtende Risiken
Leerverkäufe sind von Natur aus risikoreich und bergen mehrere Risiken, derer sich die Anleger bewusst sein sollten:
- Unbegrenztes Verlustpotenzial: Im Gegensatz zum Kauf von Aktien, bei dem die Verluste auf den investierten Betrag begrenzt sind, können Leerverkäufe zu unbegrenzten Verlusten führen, wenn der Aktienkurs deutlich steigt.
- Marktvolatilität: Aktienkurse können sehr volatil sein und in kurzer Zeit zu erheblichen Verlusten führen.